Warum haben wir uns eine stilisierte Orange als Logo ausgesucht?
Wer sich mit Mediation näher beschäftigt, stößt schnell auf die Geschichte vom Streit um die Orange. Diese Geschichte verdeutlicht den Unterschied zwischen Positionen und Interessen. Zugeschrieben wird diese Geschichte dem so genannten Harvard-Konzept („Getting to Yes“ von Fisher, Ury und Patton). Tatsächlich ist sie aber schon wesentlich älter und wurde von Mary Parker Follett (einer Autorin für Managementtheorien und politische Theorien) bereits 1940 erzählt.
Worum geht es?
Zwei Schwestern streiten um eine Orange. Die Mutter hat zu entscheiden und möchte gerecht sein. Daher schneidet sie die Orange durch und gibt jeder Tochter eine Hälfte. Die eine Tochter möchte den Saft haben. Sie presst ihre Hälfte aus und wirft die Schale weg. Die Andere reibt die Schale und backt einen Kuchen. Sie wirft das Fruchtfleisch weg.
Beide Schwestern gingen von ihrer Position bzw. ihrem Anspruch aus - „ich will die Orange haben“. Hätten sie ihr Interesse bekundet - „ich möchte Orangensaft trinken“ und „ich würde gerne einen Kuchen backen“ - hätten sie eine WIN-WIN-Lösung ermöglicht, d.h., beide hätten 100 % mehr gehabt.
Dies verdeutlicht einen Kern der Mediation, nämlich weg von Positionen und Forderungen, hin zur Formulierung von Interessen.